Was ist Ju-Jutsu?

Die Bedeutung des Begriffs Ju-Jutsu stammt aus dem Japanischen und wird mit sanfte (Ju) Kunst (Jutsu) übersetzt. 

Es handelt sich hierbei um eine leicht zu erlernende und effektive Selbstverteidigung und setzt sich zusammen aus verschiedenen Elementen anderer Budo-Sportarten wie Karate, Judo oder Aikido. Grundelemente sind verschiedene Bewegungsformen, Falltechniken, Schläge, Stöße, Tritte oder Abwehrtechniken, aber auch Wurf- und Hebeltechniken sowie Bodenkampftechniken. 

Etikette

Im Ju-Jutsu wird auf Höflichkeit, Demut und Respekt dem anderen gegenüber sehr viel Wert gelegt. Außerdem gibt es ein paar Regeln, die uns das Miteinander erleichtern und Verletzungen verhindern:

Körperhygiene

• Wir sind gepflegt, haben saubere Füße und saubere Trainingskleidung.
• Unsere Zehen- und Fingernägel sind kurzgeschnitten.
• Das Dojo (Übungsraum) wird nicht mit Straßenschuhen betreten und auf dem Weg von den Umkleiden zur Matte sind nur Badelatschen oder Sandalen erlaubt.
• Die Matten werden nur Barfuß betreten, und vorher an der Hose abgewischt, sollte man neben die Matte getreten sein.
• Jegliche Form von Schmuck ist abzunehmen oder mit Tape abzudecken.
  

Kleiderordnung

• Beim Training tragen wir einen Gi (Kampftrainingsanzug). Er besteht aus Jacke, Hose und Gürtel. Frauen tragen unter der Jacke ein weißes T-Shirt. Anfänger dürfen anfangs auch mit normaler Sportkleidung trainieren.
• Die Farbe des Gürtels entspricht immer der erreichten Graduierung.
  
  

Betreten des Dojo und der Matte

• Vor dem Betreten des Dojo verneigen wir uns aus Respekt gegenüber dem Ort des Lernens.
• Beim Betreten der Matten werden die Sandalen/Badelatschen mit der Ferse zur Matte abgestellt.
  
  

Begrüßungsritual

• Die Schüler platzieren sich auf einer Mattenseite nebeneinander auf. Dabei steht der am höchsten graduierte Schüler rechts außen, der niedrigste ganz links.
• Der Trainer (Sensei) steht den Schülern gegenüber und gibt nacheinander folgende Kommandos:
  
  „Sei za“ (Abknien):
  Wir knien uns hin, zuerst mit dem linken Bein danach mit dem Rechten. Die Zehen sind aufgestellt und werden erst vor dem Absitzen abgelegt. Die Hände liegen auf den Oberschenkeln oder werden ineinandergelegt.
  
  „Mokuzo“ (Meditationphase):
  Wir schließen unsere Augen. Wir versuchen uns von dem Alltaggeschehen zu befreien und uns auf das bevorstehende Training einzustimmen.
  
  „Mokuzo Yame“ (Ende der Meditation):
  Wir öffnen wieder unsere Augen.
  
  „Sensei ni Rei“ (Angrüßen):
  Lehrer und Schüler verbeugen sich voreinander. Dabei legen sie die Hände vor den Knien in Form eines Dreiecks ab und beugen den Oberkörper vor, die Augen sind zum Boden gerichtet.
  
  „Kiritsu“  (Aufstehen):
  Wir stehen mit dem rechten Bein wieder auf, dabei erhebt sich erst der Sensei und dann nacheinander die Schüler.
  
  „Rei“ (Verneigung):
  Lehrer und Schüler verneigen sich voreinander.
  
  

Verhalten auf der Matte

• Wir trainieren ruhig, konzentriert und respektvoll und fair.
• Höher Graduierte sind stets für niedriger Graduierte verantwortlich.
• Das Vermeiden von Verletzungen beim Trainingspartner und bei einem selbst hat stets oberste Priorität, gerade auch bei den Wurftechniken.
• Bei Hebeln und Würgern schlagen wir rechtzeitig ab oder sagen "Mate".
• Wir treten bescheiden und selbstbeherrscht auf und sind durch unser Verhalten Anderen ein Vorbild.
• Während des Trainings unterlassen wir Gespräche.
• Zur Verständigung genügen leise und kurze Erklärungen.
• Vor dem Verlassen der Matte oder des Dojos melden wir uns stets beim jeweiligen Lehrer ab.

Prüfungswesen und Graduierung